Das neue V-ACTOR »HF«-Handstück mit erweitertem Frequenzspektrum – Ein Erfahrungsbericht von Prof. Dr. Karsten Knobloch, FACS

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In meiner Praxis ergänzt die Vibrationstherapie mit dem V-ACTOR®-Handstück seit 2012 die fokussierte und radiale Stosswellentherapie. So setze ich die Vibrationstherapie als abschliessenden Therapieschritt bei der Behandlung von myofaszialen Problemen, Lymphödemen sowie Cellulite mit der radialen Stosswelle ein.

Initial beobachtete ich schon bei der Cellulite-Behandlung, dass die Patientinnen sehr positive Rückmeldungen über die Vibrationstherapie gaben. Aber auch bei Sehnenerkrankungen bemerkte ich, dass die Vibrationstherapie sehr gute ergänzende Effekte zu der kombinierten Stosswellentherapie erzielen konnte, z.B. bei der Epicondylitis an der Unterarmextensoren-Muskulatur und bei Fersensporn oder bei der Achillodynie an der Gastrocnemius-Muskulatur.

Was sind die Vorteile des V-ACTOR® »HF«-Handstücks?
Das neue V-ACTOR® »HF«-Handstück erweitert das ehemalige Frequenzspektrum von 1-35 Hz auf 1-50Hz –sprich 36-50 Hz als neue höhere Frequenzen. Meiner Erfahrung nach ist der Frequenzbereich von 36-50 Hz geeignet, über die Interaktion mit Muskelrezeptoren, wie Muskelspindeln und Golgi-Sehnenapparat, eine myofasziale Tiefenstimulation mit Entspannung der Muskulatur und verbessertem Lymphfluss zu bedingen.

Wie kann die Vibrationstherapie in das Behandlungsprotokoll integriert werden?
Ich setze das V-ACTOR® »HF«-Handstück jeweils am Ende der Sitzung ein. Aus meiner Erfahrung hat sich die Kombination mehrerer Frequenzen gegenüber einer singulären als Vorteil herausgestellt. Deshalb verwende ich ein Rampenmodell, bei dem die Frequenz schrittweise gesteigert wird (35/40/45/50 Hz).

Rampenmodell mit dem V-ACTOR® »HF«

Links: Rampenmodell mit dem V-ACTOR® »HF« mit paritätischer Aufteilung (Beispiel mit insgesamt 6000 V-ACTOR Pulsen) nach Prof. Dr. Karsten Knobloch, FACS / Rechts: V-ACTOR® »HF« Handstück

Wie wirkt die Vibrationstherapie?
Ein erhöhter Muskeltonus an myofaszialen Strukturen, der durch Schmerzen, Spastiken nach Schlaganfall oder nach erschöpfendem Sport mit Muskelkater (engl. »delayed onset muscle soreness« (DOMS)) hervorgerufen werden kann, spielt eine wichtige Rolle. Generell wird der Muskeltonus über unterschiedliche Mechanorezeptoren gesteuert. Die Vibrationstherapie kann dabei – wie auch die fokussierte und radiale Stosswellentherapie – genau diese Muskel-Sehnenrezeptoren ansprechen, und dies aus meiner Sicht auch frequenz-, muskel- und lokalisationsabhängig.

Die Schmerzbehandlung durch Anwendung der Vibrationstherapie zielt auf die Stimulation von Mechanorezeptoren ab, um die Schmerzweiterleitung zu unterbinden. Aus neurophysiologischer Sicht sei an dieser Stelle die »Gate-Control-Theorie« der beiden Vorreiter der Schmerzforschung, Ronald Melzack und Patrick D. Wall, erwähnt. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass die Weiterleitung des Schmerzsignals zum Gehirn durch einen speziellen Mechanismus – das Schliessen des „Schmerztors“ gehemmt wird. Der Schmerz wird damit nicht bzw. deutlich schwächer wahrgenommen.

Vibrationstherapie mit dem V-ACTOR HF

Links: Vibrationstherapie bei Epicondylitis / Rechts: Vibrationstherapie am Quadratus lumborum

Abschliessend fasse ich zusammen, dass das V-ACTOR® »HF«-Handstück mit dem erweiterten Frequenzspektrum von 1 – 50 Hz meine tägliche Arbeit bereichert und ich meinen Patienten eine noch bessere Therapie bei myofaszialen Problemen, Lymphödemen und Cellulite anbieten kann.

Auf einen Blick

  • Vibrationstherapie mit erweiterten Frequenzspektrum (50 Hz)

  • Intensivere Tiefenstimulation und verbesserter Lymphabfluss

  • Ergänzender Therapieschritt zur radialen und fokussierten Stosswellen

  • Kombinierbar mit der radialen »ultra«-Gerätegeneration

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