Neue randomisierte Studie: Extrakorporale Magnetotransduktions-Therapie (EMTT) wirksam bei Schultergelenk-Enthesiopathien

Neue randomisierte Studie: Extrakorporale Magnetotransduktions-Therapie (EMTT) wirksam bei Schultergelenk-Enthesiopathien

Auf dem GOTS-Kongress 2023 in Luxemburg (15. bis 17. Juni) präsentierte Prof. Dr. Ludger Gerdesmeyer im Rahmen der Abstract-Sitzung »Bester Vortrag« neue Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten und placebokontrollierten Doppelblind-Studie zur Extrakorporalen Magnetotransduktions-Therapie (EMTT).¹ Diese zeigen, dass die EMTT eine effektive nicht-invasive Therapieoption bei der Behandlung von Schultergelenk-Enthesiopathien ist.

An der Studie nahmen 43 Patienten teil, die seit mehr als 12 Wochen unter erheblichen und klinisch relevanten Schulterschmerzen aufgrund von Tendinopathien (Insertions-Tendinopathie der Rotatorenmanschette, Tendinopathie der langen Bizepssehne) litten und auf konservative nicht-invasive Behandlungen nicht ansprachen. Die Patienten wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt (Gruppe 1: EMTT, Gruppe 2: Placebo). Das EMTT-Protokoll bestand aus 8 Sitzungen (2 Sitzungen/Woche; Impulse: 10.000; Frequenz: > 100 kHz; Feldstärke: > 60 mT; effektive magnetische Transduktionsleistung: > 60 kT/sec). Primärer Endpunkt war die prozentuale Veränderung der Schmerzen, gemessen anhand des VAS-Scores, und die Veränderung des SF-12-Scores (körperlich und mental) 12 Wochen nach der letzten Intervention. Sekundäre Endpunkte waren die Veränderungen der VAS- und SF-12-Scores 6 Wochen nach der letzten Intervention und die klinisch relevanten Erfolgsraten (mehr als 50 % VAS-Reduktion) 12 Wochen nach der letzten EMTT-Behandlung. Nichtparametrische Methoden wurden unter Verwendung des Wilcoxon-Mann-Whitney-Tests durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Bei Studienbeginn waren die Gruppen-Unterschiede in Bezug auf die biometrischen Daten und die Ergebnisparameter nicht signifikant.

In der aktiven EMTT-Gruppe sank der VAS-Score von 5,0 auf 2,8 nach 6 Wochen und auf 2,0 nach 12 Wochen. In der Placebogruppe verringerte sich der VAS-Score von 5,0 auf 3,6 nach 6 Wochen und auf 3,7 nach 12 Wochen. Der Unterschied war in Woche 6 und Woche 12 statistisch signifikant (alle P < 0,01). Die Mann-Whitney-Effektstärken zeigten für alle Follow-up-Bewertungen eine mindestens »grosse« Überlegenheit (MW 0,71). Der SF-12 zeigte ähnliche Ergebnisse: Die Überlegenheit der aktiven EMTT-Behandlung war in Woche 6 und Woche 12 signifikant, mit MW-Benchmarks für eine grosse Überlegenheit (MW > 0,71; P < 0,0001). Es wurde kein klinisch relevantes unerwünschtes Ereignis beobachtet.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die EMTT eine wirksame nicht-invasive und nicht-pharmakologische Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit degenerativen Gelenkerkrankungen und Enthesiopathien darstellt. Sie betonen, dass dies ein wichtiger Aspekt für Spitzensportler im Hinblick auf Dopingbestimmungen ist.

Erfahren Sie hier mehr über die Extrakorporale Magnetotransduktions-Therapie (EMTT)


Quelle:

1) L. Gerdesmeyer, K. Knobloch, H. Gollwitzer, M. Ringeisen, Prospective double blinded placebo controlled trial of high energetic magneto transduction therapy in shoulder joint enthesiopathies, Sports Orthopaedics and Traumatology, Volume 39, Issue 2, 2023, Page 212, ISSN 0949-328X, https://doi.org/10.1016/j.orthtr.2023.03.045

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