Schnelle und einfache Lokalisation von Triggerpunkten mit dem TP-TOOL – Ein Erfahrungsbericht von Dr. Stephan Swart
Bei der Behandlung orthopädischer und sportmedizinischer Erkrankungen ist neben der adäquaten schulmedizinischen Behandlung eine schnelle, präzise und einfache Lokalisierung der pathologischen Veränderungen in den zu untersuchenden Geweben wie Bindegewebe, Faszie, Sehne und Muskel im Praxisalltag von großer Bedeutung. In diesen Gewebearten zeichnen sich die aufzufindenden Punkte und Regionen u.a. durch vermehrte Dichte, vermehrtes Volumen und erhöhte Druck-Empfindlichkeit aus. Bestehende Ortungsmöglichkeiten wie manuelle Palpation oder Elastographie sind einerseits zeitaufwendig und schmerzhaft, andererseits wenig verbreitet und apparativ aufwendig.
Mit dem TP-TOOL® lassen sich jetzt Triggerpunkte und viele andere Gewebsirritationen schnell und angenehm für den Patienten lokalisieren. Es unterstützt die therapeutischen Hände und ermöglicht eine einfache und schnelle Untersuchung des myofaszialen Systems für eine präzise Anwendung der darauffolgenden Therapieverfahren, wie zum Beispiel mit radialer und fokussierter Stosswellentherapie. Es hat sich dadurch in meiner Praxis zu einem unverzichtbaren Stosswellen-Hilfsmittel entwickelt, welches aus meiner täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken ist.
Wie können Triggerpunkte mit dem TP-TOOL® lokalisiert werden?
Das zu untersuchende Gewebe wird mit dem TP-TOOL® mit leichtem Anpressdruck in einem 45° -Applikationswinkel untersucht. Die mit der Pathologie im Gewebe einhergehende Schwellung führt zu einer fühlbaren Auslenkung der Rolle. Durch die elliptische Form der Rolle gelingt durch kreuzweises Abfahren des Gewebes auch die präzise Ortung tiefliegender und kleiner Triggerpunkte und Irritationszonen.
Zur Demonstration ist ein typischer myofaszialer Behandlungsablauf dokumentiert. Die Patientin, S. H., 27 Jahre, ist engagierte Freizeitsportlerin und Springreiterin. Training 5 x wöchentlich. Vor ca. 3 Monaten im Rahmen des Reittrainings schwere Prellung des linken Kniegelenkes. Seither retropatellare Schmerzsymptomatik und Dysbalancen der Oberschenkelmuskulatur. In den bildgebenden Verfahren wie Röntgen und MRT Ausschluss struktureller Verletzungen. Neben Physiotherapie und Dehnung in Eigenregie stellt sich die Patientin derzeit in wöchentlichem Abstand zur Triggerpunktbehandlung vor.
Ablauf der myofaszialen Behandlung:
1. Untersuchung des Quadriceps mit dem TP-TOOL®
2. Markierung der Triggerpunktlokalisation
3. Dry Needling der Triggerpunkte
4. Behandlung der umschriebenen Verhärtungen mit radialer ESWT
5. Lösen der myofaszialen Verklebungen mit dem PERI-ACTOR® »scraper«
6. Kinesiologisches Taping