Neue Publikation: Das Potenzial von Hirnstimulationsverfahren bei Alzheimer-Demenz

Neue Publikation: Das Potenzial von Hirnstimulationsverfahren bei Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz (AD) ist klinisch durch einen fortschreitenden kognitiven Rückgang gekennzeichnet, durch den Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Verhalten beeinträchtigt werden. Neuronale Oszillationen, auch als Hirnwellen bezeichnet, sind ein wesentlicher Bestandteil kognitiver Prozesse, werden jedoch bei Alzheimer-Demenz dysreguliert und tragen zu Netzwerkstörungen und Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung bei. Die zielgerichtete Einwirkung auf diese Oszillationen hat sich als vielversprechende Behandlungsstrategie gezeigt. In einem neuen Übersichtsartikel werden die wichtigsten Ergebnisse von Studien zu neuronalen Oszillationen als therapeutische Ziele bei Alzheimer-Demenz zusammengefasst und verschiedene invasive und nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren, darunter die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), diskutiert.

Wirkungen der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) 
In dem Abschnitt zur TPS konstatieren die Autoren Folgendes: Bei der TPS werden einzelne, ultrakurze, sich wiederholende Impulse eingesetzt, um äusserst tiefe Hirnstrukturen zu erreichen. Dadurch können Ärzte die Stimulationsparameter hinsichtlich einer besseren Behandlung der einzelnen Patienten anpassen. TPS induziert neuroplastische Veränderungen durch metabolische, vaskuläre und neurotrophe Modifikationen. Es wurde gezeigt, dass sie messbare neurophysiologische Veränderungen der Leistung (frontal und okzipital), der Kohärenz (frontal, okzipital und temporal), der Entropie (temporal und frontal) und des Cross-Frequency-Couplings (parietal-frontal, parietal-temporal, frontal-temporal) zwischen weit voneinander entfernten Hirnregionen herbeiführt2 und dadurch die funktionelle Konnektivität innerhalb von Gedächtnisnetzwerken sowie die globale Kognition verbessert werden.3 In einer kürzlich durchgeführten randomisierten klinischen Studie zu TPS bei Patienten mit Alzheimer-Demenz wurde nachgewiesen, dass TPS bei einer Subgruppe jüngerer Patienten die kognitiven Scores verbessern und depressive Symptome lindern kann, indem es eine Hochregulierung der funktionellen Hirnaktivierung und Konnektivität auslöst.

Spannende neue Möglichkeiten in der Forschung und Behandlung von Alzheimer-Demenz 
Die Autoren betonen, dass alle in ihrer Übersichtsarbeit besprochenen Neuromodulationsverfahren vielversprechende Ergebnisse – mit unterschiedlichem Erfolg und Nutzen-Risiko-Profil – bei der Verbesserung unseres Verständnisses von der Alzheimer-Demenz und ihrer Behandlung erzielt haben. Neue Therapien wie die TPS sind vielversprechende Ansätze im Hinblick auf die Optimierung von Behandlungsstrategien. Diese Therapien werden stetig weiterentwickelt und immer leichter zugänglich. So kommen wir dem Ziel der Modulation von Hirnrhythmen zur Erhaltung und Verbesserung der kognitiven Funktionen immer näher, wodurch letzten Endes neue Ansätze im Kampf gegen die Alzheimer-Demenz erschlossen werden. 

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1. Palacino F, Manganotti P, Benussi A. Targeting Neural Oscillations for Cognitive Enhancement in Alzheimer's Disease. Medicina (Kaunas). 2025;61(3):547. Published 2025 Mar 20. doi:10.3390/medicina61030547
2. Wojtecki L, Cont C, Stute N, Galli A, Schulte C, Trenado C. Electrical brain networks before and after transcranial pulsed shockwave stimulation in Alzheimer's patients. Geroscience. 2025;47(1):953-964. doi:10.1007/s11357-024-01305-x
3. Fong TKH, Cheung T, Ngan STJ, et al. Transcranial pulse stimulation in the treatment of mild neurocognitive disorders. Ann Clin Transl Neurol. 2023;10(10):1885-1890. doi:10.1002/acn3.51882
4. Matt E, Mitterwallner M, Radjenovic S, et al. Ultrasound Neuromodulation With Transcranial Pulse Stimulation in Alzheimer Disease: A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2025;8(2):e2459170. Published 2025 Feb 3. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.59170 

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